Blick Feldrand und Gärten Weckesheim

Die Wetterauer Braunkohle

Vor rund 2 Millionen Jahren, im Übergang vom Plio- zum Pleistozän, bildete sich in den Niederungen des Flüsschens Horloff, dem Horloffflutgraben, einem Grabenbruchgebiet, ein größeres Braunkohlelager.

In Europa war vor Millionen Jahren das Klima sehr feucht und warm. Große Urwälder mit Farnen und Bäumen standen auf sumpfigen Böden. Wenn Pflanzen und Bäume abstarben und umfielen versanken sie im Sumpf und Morast. Darüber entstanden und wuchsen wieder neue Pflanzen und Bäume. Da die abgestorbenen Pflanzen durch den Sumpf luftdicht abgeschlossen wurden, verfaulten sie nicht. So entstand aus ihnen eine torfartige Schicht. Als das Land im Laufe von Jahrtausenden stärker sank, wurde es völlig von Wasser überspült. Die torfartige Schicht wurde mit Geröll, Sand und Ton bedeckt. Diese Abläufe wiederholten sich in Millionen von Jahren immer wieder und das Gewicht der verschiedenen Erdschichten,  hoher Druck und hohe Temperaturen führte schließlich zum Prozess der Inkohlung ( Wandel von Torf zu Braunkohle).

Das Wetterauer Vorkommen erstreckte sich über eine Länge von rund 15 km in nordsüdlicher Richtung von Hungen bis Ossenheim. Die Mächtigkeit der Kohlelager betrug im Durchschnitt 9 m, sie lagen in einer Tiefe von 30 – 40 m.